Buchpremiere von „Wie Europa Afrika unterentwickelte“ am 11.12.23 in Berlin im FMP1 30. Oktober 2023 – Gepostet in: Aktuelles, Verlagsnews – Schlagworte: , , ,

Liebe Leser*innen,

liebe Kolleg*innen,

am 30. November 2023 wird das Buch „Wie Europa Afrika unterentwickelte“ von Walter Rodney beim unabhängigen Berliner Manifest Verlag erscheinen. Neben einer komplett neu angefertigten Übersetzung des Haupttextes von Walter Rodney werden drei weitere, neu verfasste Beiträge veröffentlicht, die die Brücke vom Jahr der Erstveröffentlichung (auf Deutsch 1973 unter dem Titel „Afrika – Die Geschichte einer Unterentwicklung“ bei Wagenbach) zur heutigen Auseinandersetzung mit Rassismus, Neokolonialismus und dem Kampf dagegen schlagen.

Bafta Sarbo, Mitherausgeberin und -autorin des vieldiskutierten Sammelbands „Die Diversität der Ausbeutung“ (2021, Dietz Verlag Berlin) geht in ihrem Beitrag auf das politische Leben und Wirken Walter Rodneys ein. Für sie ist „Walter Rodney’s ‚Wie Europa Afrika unterentwickelte‘ eines der wichtigsten Standardwerke des dekolonialen Marxismus. Mit einer historischen und polit-ökonomischen Analyse widerlegt Rodney gängige rassistische und kulutralistische Erklärungen für die afrikanische Unterentwicklung und führt diese auf die Entstehung der kapitalistischen Produktionsweise zurück. Er zeigt damit vor allem, dass wir den Kapitalismus nur bekämpfen können, wenn wir ihn als ein globales System verstehen, deshalb hat dieses Werk weit über Afrika hinaus eine allgemeine Relevanz.“

Peluola Adewale vom Democratic Socialist Movement of Nigeria sagt zur Neuveröffentlichung: „Rodney hat Recht, dass die ‚Unterentwicklung, die die Welt heute beschäftigt, […] ein Produkt kapitalistischer, imperialistischer und kolonialer Ausbeutung [ist].‘ Es ist der Kapitalismus in all seinen Entwicklungsstadien, der den Kontinent seiner Ressourcen beraubt hat, angefangen vom transatlantischen Sklavenhandel über den Kolonialismus, der ein Aspekt der imperialistischen Epoche war, bis hin zur gegenwärtigen neokolonialen Ära, in der der Imperialismus weiterhin hartnäckig um sich greift.“ Sein Beitrag wird den Imperialismus in Afrika heute und den Widerstand dagegen genauer beleuchten.

René Arnsburg vom Manifest Verlag merkt an, dass „der Kampf um die Neuaufteilung in vollem Gange ist und die deutsche Regierung und das deutsche Kapitel ist mitten drin. Neben allen anderen Kriegsgebieten wird in Westafrika gerade um die Aufrechterhaltung des französischen und deutschen Einflusses gegen Russland und China gekämpft. Das Buch sollte hier genauso intensiv studiert werden, wie in den neokolonialen Ländern, um die Beziehungen zwischen den Metropolen und der neokolonialen Welt in ihrer Gesamtheit zu verstehen.“ Arnsburg wird in einem dritten Beitrag zum Buch Rodneys Verständnis vom Kampf für Sozialismus in unterentwickelten Ländern diskutieren.

Wir laden alle Interessierten zur Buchpremiere mit Bafta Sarbo und René Arnsburg am 11. Dezember 2023 um 18 Uhr im Münzenbergsaal des FMP1, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin ein. Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung wird von Ameena Quansah moderiert, die den BlPoC-Bookclub Berlin hostet und auf Instagram als @Ubahnleserin einen schnell wachsenden Literaturaccount betreibt.

Als Medienpartner*innen für die Buchpremiere konnte der Verlag das Jacobin-Magazin und die Tageszeitung „junge Welt“ gewinnen. Unterstützt wird die Veranstaltung von der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Es wird eine Simultanübersetzung ins Englische geben.

Vorbestellung und weitere Infos unter: https://manifest-buecher.de/produkt/wie-europa-afrika-unterentwickelte/