Das Manifest Verlagsprogramm 2023 3. Februar 2023 – Gepostet in: Shopnews, Verlagsnews – Schlagworte: Manifest, Manifest Verlag, Verlagsprogramm 2023
Liebe Leser*innen,
Ende 2022 waren wir frohen Mutes, denn wir hatten ein Crowdfunding, das mit über 6700 Euro so erfolgreich wie noch keines zuvor war. Nicht zuletzt half uns die Unterstützung des Künstlers Francis Byrne mit seinem exklusiven Plakatmotiv, das er uns spendete. Ein echter Hingucker, der für viel Aufsehen sorgte und seit kurzem auch in Serienproduktion zu erwerben ist (siehe Motive Seite 14). Mit einer Reihe von Posterdrucken eröffnen wir eine komplett neue Produktgruppe, die wir nach und nach erweitern.
Damit wähnten wir die kommenden Neuauflagen finanziert. Wie wenig vorhersehbar die wirtschaftliche Entwicklung im Kapitalismus ist, bekamen wir und über 30 weitere Verlage zu spüren, als die sozialistische verlagsauslieferung – sova im November Insolvenz anmeldete. Nicht nur, dass dadurch die ausstehenden Gelder aus dem Buchhandel nicht an die Verlage gezahlt werden konnten. Mitten im Weihnachtsgeschäft waren unsere Bücher mit einem Mal nicht mehr lieferbar. Die Kolleginnen der sova und unserer neuen Verlagsauslieferung (Medienservice Runge) taten ihr Möglichstes, um die Umlagerung schnell über die Bühne zu bringen. Letztendlich verließen aber doch erst Ende Dezember die ersten Pakete die neue Auslieferung. Das Crowdfunding war Glück im Unglück – wir hatten erst einmal genügend Mittel, um den Verlagsbetrieb aufrecht zu erhalten. Dennoch hat dieses unvorhergesehene Ereignis wieder einmal für Chaos gesorgt und Zeit und Energie in Anspruch genommen, was zu einer weiteren Verzögerung bei der Produktion neuer Titel sorgt, da uns das Geld jetzt fehlt. Uns ist es trotz alledem gelungen, ein paar der Titel aus dem letzten Jahr, die über das Crowdfunding finanziert wurden, auf den Weg zu bringen: »Nestor Machno« von Steve Hollasky, »Lenin« von Leo Trotzki, »Die Entstehung des Patriarchats« von Gerda Lerner und kürzlich »Bürgerkrieg ohne Gewehre« von Ken Smith aus England. Weitere angekündigte Titel wie »Die Deutsche Revolution« von Pierre Broué oder das neue Lenin Sach-Comic folgen in den nächsten Monaten. Trotz der ausstehenden Veröffentlichungen bereits angekündigter Titel, lassen wir es und nicht nehmen, Euch einige besondere Bücher für dieses Jahr vorzustellen. Besonders hervorhebenswert ist die Neuveröffentlichung von Walter Rodneys Klassiker »Wie Europa Afrika unterentwickelte«. Für diese Ausgabe wird der englische Originaltext neu übersetzt. Dazu haben wir Bafta Sarbo für einen Beitrag zum Leben und Wirken Walter Rodneys sowie nigerianische Sozialisten gewinnen können, einen Text zum Imperialismus in Afrika und Widerstand dagegen in der heutigen Ära beizusteuern. Mit der Übersetzung von Gregor Galls »Die Punk-Rock Politics von Joe Strummer« betreten wir wieder einmal für uns publizistisches Neuland und hoffen, mit dieser politischen Analyse über die Positionen und den Einfluss des berühmten Sängers der Band »The Clash« einen Beitrag zu Auseinandersetzung mit der Kultfigur- und band zu schaffen. Christine Thomas’ »Es muss nicht bleiben, wie es ist« ist ein weiterer Beitrag zum sozialistischen Feminismus in unserem Verlagsprogramm und schlägt die Brücke vom Verständnis der Entstehung der Frauenunterdrückung zum gemeinsamen Kampf gegen Unterdrückung auf der Grundlage des Kampfs gegen die Ausbeutung aller Arbeiterinnen im Kapitalismus.
Mit Lenins »Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky« führen wir die Reihe marxistischer Klassiker fort, die uns seit Beginn unserer Verlagstätigkeit begleitet. Dieses Buch ist ein Beitrag zur Kritik des Neo-Kautskyanismus, wie er von den Democratic Socialists of America (DSA) uns dem ihnen verbundenen Jacobin-Magazin ausgeht.
Wir freuen uns auf weitere Monate mit Euch und hoffen auf eine breite Unterstützung! Bleibt am besten auf dem Laufenden, welche Dankeschöns es geben wird, indem Ihr uns in den sozialen Medien auf Facebook, Twitter oder Instagram folgt.
Das gesamte Verlagsprogramm könnt Ihr Euch hier anschauen: Verlagsprogramm 2023
René Arnsburg im Februar 2023