Ralf Ruckus

Der kommunistische Weg in den Kapitalismus

Wie soziale Unruhen und deren Eindämmung die Entwicklung Chinas seit 1949 vorantreiben

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20,00

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Veröffentlichung: 15. März 2024
Seiten: 300, Broschur
ISBN: 978-3-320-02416-1

Seit 1949 hat die Volksrepublik China unter der Führung der Kommunistischen Partei enorme politische Umwälzungen erlebt und sich von einer agrarisch geprägten Gesellschaft zur globalen Wirtschaftsmacht entwickelt. Dies geschah vor dem Hintergrund vehementer Klassenkonflikte. Ralf Ruckus analysiert diese Konflikte und insbesondere die Dynamik von sozialen Kämpfen und politischen Gegenmaßnahmen der Partei.

Seit Gründung der Volksrepublik reagiert die KPCh auf Unruhen von Arbeiter:innen, Bauern und Bäuerinnen, Migrant:innen sowie Frauen* mit einer Mischung aus Repression, Zugeständnissen, Kooptierung und Reformen. In der sozialistischen Periode folgten in den 1950er-Jahren auf Streiks und die Kritik der Hundertblumen-Bewegung die Anti-Rechts-Kampagne und die Reformen des Großen Sprungs nach vorne; in den 1960er-Jahren schlug das Regime die soziale Revolte im Rahmen der Kulturrevolution militärisch nieder und versuchte dann, dem Sozialismus neues Leben einzuhauchen.

In der Übergangsphase ab den 1970er-Jahren nutzte das Regime soziale Unruhen und Bewegungen für einen demokratischen Sozialismus für die Durchsetzung seiner Politik der Reform und Öffnung; in den späten 1980er-Jahren reagierte die KPCh-Führung auf die Tian’anmen-Platz-Bewegung erneut mit militärischer Repression sowie mit radikalen Marktreformen. In der kapitalistischen Periode ab den späten 1990er-Jahren führten die Kämpfe von Arbeiter:innen staatlicher Betriebe, Bauern und Bäuerinnen sowie Wanderarbeiter:innen schließlich zu Zugeständnissen wie weiteren Unterdrückungsmaßnahmen und Reformen.

Das Buch hinterfragt gängige Vorstellungen über Chinas sozialistische Erfolge« und den späteren Aufstieg zur »Fabrik der Welt«. Es liefert eine fundierte Geschichte Chinas seit 1949 und ist zugleich eine radikale Kritik von Ausbeutung, autoritärer Staatsführung und patriarchaler Herrschaft im Sozialismus und Kapitalismus.

Ralf Ruckus, meist unterwegs zwischen Mitteleuropa und Ostasien, untersucht seit 20 Jahren die sozialen Beziehungen und Kämpfe in China. Zuletzt erschien das Buch »Die Linke in China. Eine Einführung« (Wien/Berlin 2023)

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