Mesut Bayraktar

Der Pöbel und die Freiheit

Eine Untersuchung zur Philosophie des Rechts von G.W.F. Hegel

16,00

PapyRossa Hochschulschriften 108
Paperback, etwa 160 Seiten

Erschienen (Mai 2021)

ISBN 978-3-89438-759-4

Das Menschsein des Menschen ist die Freiheit. Dieses Bewusst­sein hat sich für Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) nach ungeheuren Kämpfen für Anerkennung geschichtlich herausgebildet. Mit der Französischen Revolution trat es ins Dasein. Geschichte als Freiheitsgeschichte zu denken, bedeutet, die politisch-­gesellschaftliche Wirklichkeit insbesondere dort vom Begriff der Freiheit her zu denken, wo deren Realisierung verweigert wird. So ist für Hegel der Gesetzesübertritt des armen »Pöbels« gerechtfertigt. Da die »Erzeugung des Pöbels« den »ganzen Umfang der Realisierung der Freiheit angreift«, ist der Gesetzesübertritt der Versuch, einer Situation zu entfliehen, die von »totaler Rechtlosigkeit« gekennzeichnet ist. Sie ist für Hegel gleichbedeutend mit Sklaverei. Das »Notrecht« der unfreien Freien ist die Konsequenz, die »Polizei« nach innen und die »Kolonisation« nach außen die Antwort der Reichen. Das Buch führt in Hegels politische Philosophie ein und regt an, sie vom Problem des Pöbels her zu lesen. Damit legt es nicht nur Impulse für soziale und politische Probleme der Moderne frei, sondern es werden darüber hinaus Bruch- und Anschlussstellen dialektischen Denkens zwischen Hegel und Marx sichtbar.
Mesut Bayraktar, Diplom-Jurist und M.A., Jg. 1990. Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie in Düsseldorf, Lausanne, Köln und Stuttgart. Autor von »Briefe aus Istanbul« (­Roman) und »Die Belagerten« (Drama). Redakteur von nous – konfrontative Literatur.

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