Feministische Literatur bei Manifest (Wir sind die Neuen #4) 30. November 2016 – Gepostet in: Feminismus/LGBTQI*, Shopnews, Wir sind die Neuen – Schlagworte: Feminismus, Frauenwahlrecht, LGBTQI*, Neuzugänge, Querverlag, Wir sind die Neuen
Liebe Leser*innen,
in der Reihe Wir sind die Neuen wollen wir Euch von Zeit zu Zeit einige unser Neuzugänge vorstellen. Das kann thematisch geordnet sein, nach Verlag, oder einfach in einer bunten Mischung, weil wir denken, dass die Bücher für Euch interessant sein könnten. Daher muss es sich nicht zwangsläufig um Neuerscheinungen handeln, sondern auch um Titel, die wir neu ins Sortiment aufnehmen. Eine knappe Gesamtübersicht über die Bücher findet Ihr immer in dieser Produktkategorie: Neuzugänge
Heute stellen wir Euch drei Bücher aus dem Hause des großartigen Querverlages in Berlin vor.
Der Querverlag, Deutschlands erster lesbisch-schwuler Verlag, wurde 1995 von Ilona Bubeck und Jim Baker gegründet.
Ziel des Verlags war es von Anfang an, anspruchsvoller und zugleich unterhaltsamer Literatur mit schwulen und/oder lesbischen Inhalten eine Heimat und einen Platz im breiten Buchmarkt zu geben. Damals wie heute stand die Vision einer schwul-lesbischen Kooperation im Vordergrund.
Das Verlagsprogramm umfasst Belletristik, Sachbücher zu aktuellen Fragen der schwulen und lesbischen Szene und die Krimireihe „quer criminal„. Pro Jahr veröffentlicht der Querverlag rund 12 neue Titel. Derzeit beschäftigt der Verlag zwei MitarbeiterInnen.
Katharina Müller – Rosie und die Suffragetten
Als die junge Rosie 1908 Nordengland verlässt, um in London eine Anstellung als Dienstmädchen im Haushalt von Emmeline Pankhurst anzutreten, ahnt sie nicht, welchen Einfluss diese berühmte Frauenrechtlerin auf sie haben wird.
Beflügelt durch zahlreiche Begegnungen mit schillernden Persönlichkeiten, die Pankhursts legendären Salon besuchen, beschließt Rosie, sich für das Frauenwahlrecht politisch zu engagieren. Seite an Seite mit anderen Gleichgesinnten plant das umtriebige Hausmädchen politische Aktionen und Anschläge und demonstriert nicht nur vor dem Frauengefängnis Holloway, wo Emmeline Pankhurst in den Hungerstreik tritt. Trotz aller Aktivitäten bleibt aber doch ein wenig Zeit für die Liebe, und als Rosie den attraktiven Hafenarbeiter George trifft, glaubt sie, den Richtigen gefunden zu haben. Wenn da nur nicht plötzlich die hinreißende, sommersprossige Jane auftauchen würde, die Rosie magisch in den Bann zieht …
In Rosie und die Suffragetten lässt Katharina Müller die Jahre 1908-1920 lebendig werden und erzählt ein wichtiges Kapitel aus der Geschichte der ersten Frauenbewegung.
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Cristina Perincioli – Berlin wird feministisch
1968 – der Wendepunkt der Studentenbewegung – betraten die Frauen die Bühne: undogmatisch, basisdemokratisch und autonom schufen Feministinnen Hunderte innovativer Projekte und Frauenzentren und haben die Gesellschaft entscheidend verändert.
Will man erfahren, wie ein Modernisierungsschub initiiert wird, lohnt es, den Beginn der Frauenbewegung zu kennen. Was machte die Lesben so rebellisch und mutig? Eben noch verborgen, übernahmen sie die Vorhut. Was trieb so viele Frauen auf die Barrikaden? Woher die Inspiration, die Wut, die Freude am Kampf? Wie befreiten sie sich in einem Umfeld, geprägt von Polizei, Berufsverboten, Medienhetze und nicht zuletzt der bohrenden Kritik dogmatischer Linker?
Am Beispiel Berlins erzählt Cristina Perincioli die Jahre 1968-1974 entlang ihrer persönlichen Erfahrung und der von 28 weiteren Beteiligten – Akteurinnen, die sie streitbar und anschaulich zu Wort kommen lässt und auch zu den internen Konflikten befragt. Mehr als 80 Fotos illustrieren Geschehnisse und Personen.
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Gabriele Dennert u.a. – In Bewegung bleiben
Lebendige und vielfältige Lesbengeschichte in einem Band – informativ, vielfältig, historisch, bunt, analytisch und streitbar. Das Buch versammelt rund 100 Beiträge zu Bewegung, Alltag und Kultur lesbischer Frauen im 20. Jahrhundert. Aktivistinnen zwischen Jahrgang 1931 und 1981 beschreiben politische Kämpfe, Widerstand und Rückschläge, Spaß und Lust, ontroversen und Streit. 325 Fotos, Plakate und Titelbilder illustrieren Bewegungsaktionen und Bewegungsalltag.
In einem bisher einmaligen Projekt zeichnet dieses spannende Lesebuch ein lebendiges Bild der politischen Lesbenbewegung in Deutschland vom Ende des 19. bis zum 21. Jahrhundert. Gelebte Geschichte, die Feministinnen der ersten Stunde genauso begeistern wird wie junge Lesben und alle politisch Interessierten heute.
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